Der Tod von Jesus Christus
Wenn man Menschen fragt, was ihnen bei Jesus Christus in den Sinn kommt, denken viele sofort an das Kreuz. Das Kreuz, seit Jahrhunderten das Symbol des Christentums, steht für den tiefen Kern des Glaubens: Jesu Tod für die Sünden der Welt. Doch obwohl viele Menschen durch Kreuzigung gestorben sind, ist Jesu Tod einzigartig, da er der Sohn Gottesist und der einzige, der durch seinen Tod die Erlösung der Menschheit ermöglichen konnte.
Die Notwendigkeit des Todes Jesu
Die Bibel behandelt das Thema des Todes Jesu aus verschiedenen Blickwinkeln, die alle darauf hinweisen, warum sein Tod notwendig war:
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Die Verderbtheit der Sünde: Sünde kam durch Adam in die Welt, und mit ihr der Tod. Jede Person wird mit einer sündigen Natur geboren, die von Generation zu Generation weitergegeben wird (Römer 5,12). Diese Sünde trennt uns von Gott – physisch, geistlich und ewig. Der Tod ist die unvermeidliche Folge der Sünde. Jesu Tod war notwendig, um diese Sünde vollständig zu beseitigen.
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Das Wesen der Sünde: Am Kern jeder Sünde steht der Wunsch, unabhängig von Gott zu sein. Sünde ist Rebellion gegen Gottes Autorität und der Versuch, „seinen eigenen Weg zu gehen“ (Römer 1,21-28). Diese Haltung, die erstmals im Herzen Luzifers aufkam, der „wie der Höchste“ sein wollte (Jesaja 14,14), zeigt sich auch in unserer Weigerung, uns Gottes Willen zu unterstellen.
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Der Maßstab für Sünde: In Römer 3,23 sagt Paulus, dass die Sünde gegen den Standard der Herrlichkeit Gottesgemessen wird. Gott misst nicht nach menschlichen Maßstäben, sondern nach seiner vollkommenen Reinheit. Egal, wie gut oder schlecht wir uns im Vergleich zu anderen fühlen, vor Gott fallen wir alle „kurz“ – wir alle verfehlen sein vollkommenes Ziel.
Gottes Heiligkeit erfordert eine Antwort auf die Sünde. Habakuk 1,13 beschreibt Gott als jemanden, der das Böse nicht dulden kann. Deshalb war das Kreuz notwendig – weil Gottes Heiligkeit es erforderte, dass Sünde angemessen gesühnt wird.
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Die Natur des Todes Christi
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Blutsühne: Der Tod Jesu war notwendig, weil „ohne Blutvergießen keine Vergebung“ möglich ist (Hebräer 9,22). Im Alten Testament wurde Blut als Sühne für die Sünden vergossen, um Gottes Zorn zu besänftigen. Jesu Tod am Kreuz war der ultimative Opferakt, durch den Gott die Sünde ein für alle Mal gesühnt hat.
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Tod am Kreuz: Die Bibel erklärt, warum Jesus nicht einfach „sterben“, sondern am Kreuz sterben musste. Galater 3,13 beschreibt, wie Jesus den Fluch des Gesetzes auf sich nahm, indem er am Kreuz hing. Nach dem jüdischen Gesetz war das „Hängen an einem Baum“ ein Zeichen der Schande und des Fluches (Deuteronomium 21,23). Jesu Tod am Kreuz zeigte der Welt, dass er den Fluch, der uns durch das Gesetz auferlegt wurde, übernahm.
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Vollständige Bezahlung: Jesu Worte am Kreuz „Es ist vollbracht“ (Johannes 19,30) sind ein klares Zeichen dafür, dass sein Tod die vollständige Bezahlung für unsere Sünden war. Durch seine Opferung hat Jesus die Strafe, die wir verdient hätten, auf sich genommen und uns dadurch Gerechtigkeit und Frieden mit Gott ermöglicht (2. Korinther 5,19-21).
Das Motiv für den Tod Christi
Was Jesus von allen anderen unterscheidet, ist seine bedingungslose Liebe zu uns. Während wir noch Sünder waren, starb Jesus für uns (Römer 5,8). Gottes Liebe war kein Gefühl, sondern eine bewusste Entscheidung, seine Güte und Herrlichkeit dadurch zu zeigen, dass er unsere größte Not, die Sünde, beseitigte. Seine Liebe war sichtbar und opferbereit– er gab seinen Sohn, um uns zu retten (Johannes 3,16).
Die Errungenschaften des Todes Christi
Durch den Tod Christi am Kreuz wurden mehrere ewige Absichten Gottes erfüllt. Hier sind einige der wichtigsten theologischen Begriffe, die beschreiben, was der Tod Christi bewirkte:
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Rechtfertigung: Römer 5,1 sagt: „Da wir nun gerechtfertigt sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott.“ Rechtfertigung bedeutet, dass wir vor Gott gerecht gesprochen wurden – wie ein Angeklagter, der freigesprochen wird. Durch den Glauben an Jesus werden wir nicht nur von der Schuld befreit, sondern auch als gerecht erklärt.
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Erlösung: Erlösung bedeutet, dass Jesus durch seinen Tod den Preis für unsere Sünden bezahlt hat (Markus 10,45; 1 Korinther 6,20). Wir waren Sklaven der Sünde, aber durch sein Opfer wurden wir freigekauft.
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Versöhnung: Unsere Beziehung zu Gott, die durch die Sünde zerstört wurde, wurde durch den Tod Jesu wiederhergestellt (2 Korinther 5,18-19). Wir können nun mit Gott in Gemeinschaft leben.
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Heiligung: Durch seinen Tod hat Jesus uns für Gott abgesondert. Wir sind nun heilig und unser Leben ist für seine Ehre reserviert (Hebräer 10,10). Heiligung bedeutet, dass wir wachsen und uns zunehmend auf Jesus und sein Kreuz ausrichten.
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Adoption: Durch den Tod Jesu sind wir adoptiert worden und Kinder Gottes geworden (Epheser 1,5). Wir sind nun Erben des Himmels, weil Jesus uns den Weg zu unserem himmlischen Vater geebnet hat.
Anwendung für das Leben
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Sünde ernst nehmen: Jesu Tod zeigt uns, wie ernst Gott die Sünde nimmt. Seine Liebe hat uns gerettet, aber sie kam mit einem hohen Preis.
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Gottes Erziehung annehmen: Gott diszipliniert diejenigen, die er liebt (Hebräer 12,6). Seine Erziehung ist ein Zeichen seiner Liebe und Fürsorge für uns als seine Kinder.
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Täglich das Kreuz tragen: Jesus fordert uns auf, unser Kreuz täglich auf uns zu nehmen und ihm nachzufolgen (Lukas 9,23). Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Wünsche und Interessen loslassen und Gottes Willen über alles andere stellen.
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Vorsicht vor Trennung von Gott: Sünde trennt uns von Gott. Auch als Gläubige müssen wir wachsam sein und nicht zulassen, dass Sünde unsere Gemeinschaft mit Gott stört.