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Was wäre, wenn...

Aktualisiert: 11. Sept.

...wir die Stille und den Frieden "in Gott" mit in den Alltag nehmen und es sich nicht nur hauptsächlich auf die wenigen Wochen beschränkt, in denen wir uns bewusst dafür Zeit nehmen. Hat Jesus nicht genau das gemeint, als er uns zur Nachfolge aufforderte – ein Leben in Stille und Frieden?


Schauen wir uns einige von Jesu Worten an:


Matthäus 11,28-30:

„Kommt alle zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; und eure Seelen werden Ruhe finden. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“


Johannes 14,27:

„Ich hinterlasse euch Frieden. Meinen Frieden gebe ich euch, nicht wie die Welt ihn gibt. Lasst euch durch nichts erschüttern und habt keine Angst.“


Johannes 15,4-5:

„Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht tragen, wenn sie nicht am Weinstock bleibt. Ebenso könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“


Der größte Kampf, den wir führen – in der sichtbaren wie unsichtbaren Welt – dreht sich um unsere Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit bedeutet, worauf wir unseren Fokus richten, sowohl in Gedanken als auch im Handeln. Unser Alltag ist oft geprägt von Ablenkungen, Schnelligkeit und ständiger Produktivität. John Mark Comer beschreibt es in seinem Buch „Leben vom Meister lernen“ als das ewige Streben unserer Kultur nach „höher, schneller, weiter“ (1).


Doch wenn wir das Leben Jesu genauer betrachten, sehen wir, dass er dieser Dynamik immer wieder bewusst entkam. Er suchte die Einsamkeit und verbrachte Zeit im Gebet mit seinem Vater (z.B. Markus 1,35; Lukas 5,16; Matthäus 14,23). Er wusste um die Kraft der Stille, um inmitten der hektischen Welt geerdet zu bleiben.


Ich weiß, es scheint oft nahezu unmöglich, sich mitten im Alltag für längere Zeit zurückzuziehen. Aber was wäre, wenn du dir in den kommenden Tagen vornimmst, einfach für kurze Momente innezuhalten und an Gott zu denken – beim Kochen, beim Autofahren, im Bus, oder auch während du auf den nächsten Termin wartest?


Es geht um Aufmerksamkeit. Wenn wir Gott bewusst mehr Raum in unseren Gedanken geben, werden wir spüren, wie er uns erfüllt. Betrachte es so: Wenn wir ein Bild anschauen, richten wir unsere volle Aufmerksamkeit darauf, und das Bild beginnt, in uns zu wirken. Genauso wird es sein, wenn du Gott mehr Raum schenkst. Probiere es aus – halte inne, richte deinen Blick auf ihn, und lass dich überraschen, was das mit dir macht.


Ich bin überzeugt: Der Friede und die Stille, die wir in Gott finden, sind nicht auf vereinzelte, bewusst gewählte Momente beschränkt. Wir können sie mitten im Alltag erleben, wenn wir uns auf ihn einlassen.


 

(1) Comer, John Mark. Leben vom Meister lernen: Practicing the Way. Translated by Renate Hübsch. SCM R. Brockhaus, 2024.

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